Berliner Film-Ateliers. Ein kleines Lexikon

DUSKES-ATELIER

Blücherstraße 12

Glasatelier


Alfred Duskes war in den ersten beiden Jahrzehnten ein starker Konkurrent von Oskar Messter als Film- und Kinotechniker und als Produzent. Er erwarb zahlreiche filmtechnische Patente, vor allem auch auf dem damals beliebten Gebiet der Tonbilder (z.B. die Synchroneinrichtung »Cinephon«, 1907).

1905 gründet er die Firma Alfred Duskes, Blumenstr. 77, die als erste Filme auch leihweise abgibt. Sein Aufnahme-Betrieb, der unter der technischen Leitung von Charles Paulus steht, befindet sich im Wedding, Sellerstr. 35 (
Rex-Atelier).

Während die Geschäftsadressen der im Juli 1908 gegründeten Duskes Kinematographen und Film-Fabriken GmbH die Friedrichstraße rauf und runter wechseln, befindet sich seit 1909 sein Atelier in der Markgrafenstr. 94 (
Mutoskop-Atelier). Die Firma wird im Februar 1912 von Duskes liquidiert, der schon im März 1912 unter seiner neuen Firma Duskes GmbH, Atelier für künstlerische und wissenschaftliche Kinematographie, ankündigt:

"Wir haben unseren Betrieb zentralisiert und eröffnen am 15. April 1912 SW 61, Blücherstr. 12 (direkt am Halleschen Tor) unsere neuen Kinematographen Aufnahme-Ateliers. Unsere im gleichen Hause befindlichen Filmdruckereien sind nach den neuesten Errungenschaften der modernen Lichtbildtechnik eingerichtet und leisten eine Tagesproduktion von 25000 Metern."

(Anzeige, Erste Internationale Filmzeitung, 30.3.1912).
Das Atelier in der Blücherstr. 12 (1912)


Da bei einem Brand in der Markgrafenstraße der alte Maschinenpark größtenteils zugrundegegangen ist, kann Duskes die neuen Fabrikationsräume in der Blücherstraße mit neuen Maschinen und Apparaten ausstatten.

Auf dem Gebiet der Filmproduktion bleibt das Atelier in der Blücherstraße für Duskes nur ein kleines Zwischenspiel. Ende 1912 gründet er in Zusammenarbeit mit Pathé Frères, Paris, die Literaria Film-GmbH, für die er 1913 an der Oberlandstraße in Tempelhof ein Glashaus errichtet (
Ufa-Tempelhof). 1918 arbeitet er im Glashaus Borussiastraße (Froelich-Atelier). Seine Produktionsfirma ist nun die Neutral-Film GmbH, die 1919 mit der National-Film AG fusioniert.

Das Atelier in der Blücherstraße 12 wird in den nächsten Jahren weiterbetrieben, so Anfang der 20er Jahre von Robert Müllers Kinegraphia.

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